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Ein Beruf zum Ohren spitzen

Sind unsere Sinne beeinträchtigt, schränkt das unseren Alltag stark ein. Etwa, wenn wir nicht richtig hören können. Dann hilft die Hörakustikerin oder der Hörakustiker. Ein Beruf für alle, die feinmotorisch begabt sind und gern mit Menschen arbeiten. 

Hörakustikerin
Beim Hörtest stellt die Hörakustikerin fest, wie gut oder schlecht die Kundin hören kann.  © Kzenon/stock.adobe.com

Die Ausbildung zur Hörakustikerin oder zum Hörakustiker dauert drei Jahre. Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben Bewerberinnen und Bewerber mit einem guten mittleren Abschluss oder mit Abitur. Die Ausbildung ist so vielfältig wie der Job: Hörakustikerinnen und Hörakustiker beraten Menschen, die Probleme beim Hören haben. Sie führen mit speziellen Messanlagen Hörtests durch und wählen daraufhin die passende Art des Hilfsmittels aus.

Beraten und helfen

Damit ein Hörgerät wirklich gut sitzt, wird die sogenannte Otoplastik, nämlich das Ohrstück eines Hörgeräts, individuell angefertigt. Azubis lernen, wie sie den Abdruck im Ohr nehmen und wie sie dann die vom Labor angefertigte Otoplastik selbst anpassen, zum Beispiel durch Anschleifen. Deswegen ist handwerkliches Geschick, auch im Umgang mit sehr kleinen Dingen, unerlässlich. Sehr wichtig ist aber eine intensive Kundenberatung. Hören ist individuell, deshalb muss sehr stark auf deren Bedürfnisse eingegangen werden. Hörakustikerinnen und Hörakustiker beraten nicht nur bei neuen Hörgeräten, sondern sind auch die erste Anlaufstelle, wenn mal etwas kaputt gegangen ist oder das genutzte Gerät Probleme macht.

Blockunterricht in der Berufsschule

Arbeitsplätze sind der Verkaufsraum und die Werkstatt. Die duale Ausbildung findet im Betrieb und der Berufsschule statt. Da es für angehende Hörakustikerinnen und Hörakustiker eine zentrale, länderübergreifende Berufsschule in Lübeck gibt, wird der Unterricht blockweise angeboten und nicht im wöchentlichen Wechsel wie bei anderen dualen Ausbildungsberufen. In Nordrhein-Westfalen gibt es außerdem zwei Berufskollegs für Azubis aus diesem Bundesland. Dort kann die Ausbildung im üblichen Wechsel aus Berufsschule und Betrieb absolviert werden. Was Interessierte an der Ausbildung noch beachten sollten: Viele Betriebe haben auch am Samstag geöffnet.

Beruf mit Chancen

Der Beruf bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten: Weiterbildungen in Feinwerktechnik oder Medizintechnik ermöglichen das Arbeiten in der Produktentwicklung oder direkt bei den Herstellern von Hörgeräten. Wer lieber den Meister macht, kann selbst eine Filiale leiten oder ein eigenes Geschäft eröffnen. Das gilt auch für Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiums der Hörakustik.

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