Den Auslandsaufenthalt planen
Wen es in die weite Welt zieht, der kann seine Ausbildung zum Teil oder sogar komplett im Ausland absolvieren und dabei ganz nebenbei eine neue Sprache lernen und eine andere Kultur kennenlernen.
Fast alle Betriebe wissen Auslandserfahrung und fundierte Fremdsprachenkenntnisse zu schätzen. Ein Ausbildungsaufenthalt in einem anderen Land bietet Dir zudem die Möglichkeit, andere Herangehensweisen kennenzulernen und neue Perspektiven einzunehmen. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) ermöglicht es Dir, bis zu einem Viertel Deiner regulären Ausbildungszeit im Ausland zu verbringen. In der Regel gehen Azubis aber nur für ein bis drei Monate innerhalb ihrer Ausbildung ins Ausland. Die Zeit nach der Zwischenprüfung ist dafür besonders günstig: Dann hast Du genug Wissen, um auch im ausländischen Betrieb zurechtzukommen, und kannst Dich neben der Arbeit auch ein wenig auf das Land und die Sprache einlassen.
Für einen Auslandsaufenthalt gibt es zwei Voraussetzungen: Er muss dem Ausbildungsziel in Deutschland dienen und Dein Ausbildungsbetrieb muss zustimmen. Wichtig ist, dass Du einen geplanten Auslandsaufenthalt so früh wie möglich in Deinem Betrieb ansprichst, im Idealfall schon vor dem Ausbildungsbeginn. Denn Auslandsaufenthalte müssen im Ausbildungsvertrag festgehalten werden und das ist nachträglich nicht immer problemlos möglich.
Austauschprogramme und Beratungsmöglichkeiten
Um einen Auslandsaufenthalt zu realisieren, kannst Du zwischen verschiedenen Austauschprogrammen wählen. Über die Möglichkeiten, die Dir dabei offenstehen, informiert unter anderem die Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (kurz: NA beim BIBB) unter meinauslandspraktikum.de. Auf der Website findest Du alle Informationen über die Möglichkeiten sowie Unterstützung und Tipps für die Planung Deines Auslandsaufenthaltes.
Aufenthalte im europäischen Ausland fördert zudem die Europäische Kommission im Rahmen des EU-Programms Erasmus+. Im Zuge dieses Programms werden Stipendien vergeben, die Deinen Auslandsaufenthalt erleichtern. Finanzielle Zuschüsse kannst Du unter anderem für Reise- und Aufenthaltskosten sowie sprachliche und interkulturelle Vorbereitungen und die Organisation erhalten.
Für Zielländer, die nicht Teil des Programms Erasmus+ sind, gibt es das Förderprogramm AusbildungWeltweit, das von Ausbildungsbetrieben, Kammern oder Berufsschulen wahrgenommen werden kann. Bei Antragstellung muss allerdings ein Partnerbetrieb im Ausland bereits feststehen. Frag doch mal Deinen Betrieb oder Deine Berufsschule, ob sie am Programm teilnehmen und Du auf diese Weise einen Teil Deiner Ausbildung im Ausland absolvieren kannst.
Nähere Informationen zu Erasmus+, AusbildungWeltweit und weiteren Finanzierungshilfen findest Du auf der Website meinauslandspraktikum.de. Auf dem Portal kannst Du Dich in der Auslandsdatenbank über Stipendien- und Programmangebote sowie über anfallende Kostenpunkte und Fördermöglichkeiten informieren.
Benötige ich ein Arbeitsvisum? Welche Versicherungen muss ich abschließen? Und an wen kann ich mich mit Problemen vor Ort wenden? Wenn Du Hilfe bei der Organisation und Planung Deines Auslandsaufenthaltes benötigst, ist MeinAuslandspraktikum deine Anlaufstelle, die dir beratend zur Seite steht. MeinAuslandspraktikum ist ein Beratungsangebot der NA beim BIBB.
Auch die Mobilitätsberater und -beraterinnen des Programms „Berufsbildung ohne Grenzen“ stehen Dir bei Fragen rund um das Thema Auslandsaufenthalt während der Ausbildung zur Seite. Die nächstgelegene Beratungsstelle findest Du auf der Website berufsbildung-ohne-grenzen.de. Darüber hinaus werden hier auch ganz praktische Fragen, unter anderem zum Versicherungsschutz oder zur vertraglichen Regelung des Auslandsaufenthalts, geklärt.
Du warst im Rahmen Deiner Ausbildung im Ausland und hast dort richtig viel gelernt? Dann lass Dir Deine neuen Fähigkeiten im Europass bescheinigen. Das ist ein kostenloses Tool für das Lernen und Arbeiten in Europa. Du findest dort zum Beispiel Lernangebote und Tipps für Bewerbungen im Ausland.